Folgende Präparate unterstützen Sie bei Ihrem humusaufbauenden Gärtnern:
Anfang der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts baten Landwirte aus dem Umfeld von Rudolf Steiner, dem Begründer der anthroposophischen Bewegung, einen Kurs für die Landwirtschaft zu halten. Nach längerem Bitten und Anfragen kam dieser an Pfingsten 1924 in Koberwitz zustande. Etwa 100 Menschen, vorwiegend Gutsbesitzer und Landwirte nahmen daran teil.
In tiefen Gesichtspunkten und grossen Perspektiven zeigt Rudolf Steiner die weitreichenden Beziehungsverhältnisse von Boden, Pflanzen, Tieren auf und wie der Mensch sich darin lebensfördernd einbringen kann. Ganz zentral gehören dazu als grosse Neuschöpfung die Präparate.
Ein Kernstück des biologisch-dynamischen Landbaus sind die Präparate.
Es gibt zwei Arten von Präparaten:
• Die Feldspritzpräparate, die in Wasser gerührt und dynamisiert auf den Boden respektive die Pflanzen gespritzt werden.
• Die Dünger- bzw. Kompostpräparate, die in kleinen Mengen flüssigem oder festem Dünger beigegeben werden.
Wirkung der Präparate
Die Wirkung der Präparate zeigt sich zum einen in einer sichtbaren Fruchtbarkeit des Bodens. Er wird humusreicher, krümeliger und die Wasserhaltefähigkeit steigt. Es entsteht ein Milieu, in dem die Mikroorganismen gedeihen und für eine lebensfördernde Bodenaktivität sorgen. Zum andern wird eine steigende Vitalität und Gesundheit der Pflanzen und Tiere erkennbar. Die Präparate regen gezielt sowohl das Wachstum und die Reproduktionskraft wie auch die qualitativen Prozesse der Reifung, der Nahrhaftigkeit, des Geschmacks und der Haltbarkeit der Pflanzen an. Gleichzeitig fördern sie die Balance zwischen Quantität und Qualität der Erzeugnisse.
Kurz gesagt: Bei den Präparaten geht es um eine Verlebendigung von Naturprozessen.
Immer deutlicher zeigt sich, welch unglaublich komplexes Gefüge von Prozessen einen lebendigen Boden auszeichnet. Um eine aufbauende, nachhaltige Fruchtbarkeit anzuregen, können nur Substanzen wirken, welche auch im organisch lebendigen Bereich beheimatet sind. Das ist das ganz Besondere der biodynamischen Präparate. Mit ihnen werden die vier Naturreiche Mineralisches, Pflanzliches, Tierisches und Menschliches in neuer Weise miteinander in Verbindung gebracht. So entstehen Stoffe, die substantiell wie feinstofflich hochwirksame Träger des Lebendigen sind und diese Qualitäten oder Informationen dem Boden und den Pflanzen und durch sie den Tieren und uns Menschen weitervermitteln können.
Mit den Präparaten haben wir Werkzeuge, die in sehr umfassendem Sinne „systemregulierend“ wirken, um den komplexen Wirkraum des Lebendigen zu unterstützen.
Der Mensch selber ist das wirkungsvollste Präparat.
Wir leben heute in einer Zeit, in der die Wissenschaft das Leben bis in die kleinsten Details analysiert hat. Die Herausforderung bleibt aber bestehen, das Lebendige eingebunden im Ganzen zu verstehen. Unserem Verstand gelingt es mechanische Abläufe nachzuvollziehen. Da das Leben kein Zustand ist, vielmehr ein sich wandelnder, dynamischer Prozess fordert es von uns zum Verständnis ganz andere Seelenqualitäten.
Jeder einzelne Mensch ist gefragt, als eigenständig denkendes, empfindendes und tätiges Mitglied an der Weiterentwicklung unserer Erde mitzuwirken. Indem wir unser eigenes schöpferisches Potential entwickeln, schaffen und erschliessen wir neue (Möglichkeits-)Räume. Mit den biodynamischen Präparaten haben wir dafür sehr wirksame Essenzen zur Hand. Sie wirken in den mehrdimensionalen Raum hinein und unterstützen uns auf dem Weg zu einer blühenden, lebendigen Landwirtschafts-und Menschenkultur. Es ist wichtig zu verstehen, dass wir Menschen selber das stärkste Präparat sind. Mit der Intension, mit der ich mich persönlich hier und jetzt einbringe, wirke ich verbindend in mein Umfeld und durchpulse und präge meine Arbeit.
Einige Gedanken zum Verständnis des Bodens
Der lebendige Boden bildet die Grundlage unseres Seins
Ganz grundsätzlich können wir den Boden nur in Zusammenhang mit den ihn bewachsenen Pflanzen verstehen, genauso ist es umgekehrt. Die Pflanzen mit ihren Bedürfnissen, ihren Erscheinungsformen, ihren Potentialen verstehen wir nur mit dem Verständnis der Wechselbeziehung zum Boden, auf dem sie wächst. Diese beiden Systeme gehören in intimster Weise zusammen.
Mit der Fotosynthese kann die Pflanze das Sonnenlicht umwandeln in Zucker. Bis zu 50% dieser organischen Kohlenstoffverbindungen (Zucker) bringt sie über ihre Wurzelausscheidungen zur Ernährung der Bodenbiologie in die Erde.
Um ihr volles Potential auszuschöpfen und bei guter Gesundheit einen vollen Ertrag zu bringen, benötigen die Pflanzen neben den Hauptnährstoffen auch verschiedenste Spurenelemente wie Selen, Mangan, Molybdän usw. welche nur durch einen mikrobiell aktiven Boden verfügbar werden. Dort findet ein unglaublich komplexes Zusammenspiel der Bakterien und Mykorrhiza mit den Pflanzen-wurzeln statt. Um eine möglichst grosse Diversität im Boden zu etablieren und zu erhalten ist der Anbau von vielseitigen Grüneinsaaten, Zwischenfrüchten und Untersaaten eine grosse Unterstützung.
In unbewachsener Erde stirbt die Mikrobiologie mangels Versorgung innerhalb von zwei Wochen grösstenteils ab. Die nächste Saat, die nächsten Setzlinge müssen wieder mit einer reduzierten, verarmten Bodenbiologie starten, wodurch die Pflanzengesundheit und die Frohwüchsigkeit zu wünschen übrig lassen.