Schafgarbe - 502
Dieses Präparat spielt eine wichtige Rolle in den Schwefel- und Kaliumprozessen und eine Nebenrolle beim Selen- und Siliziumstoffwechsel.
Die filigrane, stolze Schönheit der Schafgarbe wird erst bei genauerem Betrachten offensichtlich. Sie ist eine zähe, widerstandsfähige Pflanze mit grosser Aufrichtekraft.
Der Hirsch ist sehr sinneswach für seine Umgebung. Sein knöchernes Geweih wirkt wie eine Antenne für seine Wahrnehmungen. Die Blase ist ein Sogorgan, das sehr sensibel reagiert auf seelische, empfindungsmässige Einflüsse.
Diese zwei Vertreter aus dem Tier- und Pflanzenreich verstärken gegenseitig diese ihre besonderen Fähigkeiten einen Empfindungsraum zu bilden. Die Schafgarbe ist das erste der Kompostpräparate. Es macht die Einstimmung, die Vorbereitung, die Einladung. Ein geistiger Raum öffnet sich für die kommenden Prozesse.
Herstellung:
Die stiellosen Blütenköpfchen der Schafgarbe werden zwischen Ostern und Pfingsten in die Blase eines männlichen Hirsches gefüllt und an einen besonnten Platz unters Vordach gehängt. Im Herbst wird die Blase in Schafgarbentee angefeuchtet und in humosem Boden vergraben bis nach Ostern. Nach dem Ausgraben werden vorsichtig die Reste der Blase weggelöst und die Blüten kommen in die Präparatekiste.
Brennessel - 504 (Urtica dioica)
In der Verbindung mit Stickstoff und Eisen verstärkt sie die Wirkung der beiden ersten Präparate. Sie gibt dem
Kompost und dem Boden eine gewisse Empfindungs-fähigkeit, eine Art “Vernunft“ und fördert eine gute
Humusbildung. Daneben hat sie einen Einfluss auf den Stoffwechsel von Kalium, Schwefel, Kalzium, Magnesium und Mangan.
Die Brennessel wächst gerne überall dort, wo ein Durcheinander herrscht und bringt da Ordnung hinein. In ihrem Aufbau ist sie sehr strukturiert. Mit ihren Brenn-haaren ist sie sensibel wahrnehmend mit ihrem Umfeld verbunden. Im Erscheinungsbild eher unscheinbar macht sie sich bei Berührung doch deutlich bemerkbar. Wo sie wächst, hinterlässt sie schönen, krümeligen, dunklen Boden. Für eine Vielzahl von Schmetterlingen und Faltern ist sie Nahrungspflanze. Sie ist bekannt, als eine der ältesten Heilpflanzen. Im Menschen wirkt sie blutreinigend und heilend bei entzündlichen Erkrankungen.
Die Hülle fürs Präparat der Brennessel ist die Erde selber. Es bleibt als einziges ein ganzes Jahr im Boden und erlebt damit den ganzen Jahreskreislauf mit. Durch diese Verbindung trägt das Präparat ein Stück Biographie des jeweiligen Ortes mit sich.
Das Brennesselpräparat eröffnet einen weiten, klingenden Raum, ein Fluten vom Punkt zum Umkreis, ein Hin- und Herpendeln von Substanz zu Geist/ Urbild und umgekehrt. Es entsteht ein lebendig durchpulster Raum, indem Substanzprozesse aktiviert und energetisiert stattfinden.
Herstellung:
Im Juni, wenn die Brennesseln im Anfangsstadium der Blütenbildung stehen, oder im Spätsommer im zweiten Aufwuchs, werden sie geschnitten, leicht angewelkt, wenn gewünscht vom Stengel gestreift. Diese Blätter werden satt in Tonröhren gestopft oder in einen Sack gefüllt und gepresst und ein ganzes Jahr im Boden vergraben um zu fermentieren. Nach dem Ausgraben wird das Präparat in der Präparatekiste gelagert.
Eichenrinde - 505
Sie hat eine Beziehung zum Kalzium und Kalzium- stoffwechsel. Sie stärkt die Pflanzen gegen Krankheiten, deren Ursache ein zu üppiges Wachstum ist.
Die Eiche kann Kalzium bilden, auch wenn im Boden keines vorhanden ist. Sie hat einen kräftigen Wachstumstrieb und lässt sich zugleich von einer formbildenden Wirkung von aussen prägen. Sie kann harmonisch mit den Kräften Stofftrieb und Formkraft umgehen. Diese Fähigkeit kann gut an den Blätterform erlebt werden (ausstülpend-einbuchtend-ausstülpend. Rudolf Steiner vergleicht die Bäume mit aufgestülpter Erde. Die Triebe und Blätter sind wie die einjährigen Pflanzen auf der Erde. Die Rinde der Bäume ist eine Substanz, welche sich aus dem Organischen in eine mineralische Form umwandelt. Darum ist dieser noch nicht ganz mineralisierte Kalk als eine der Grundsub-stanzen des Lebendigen so interessant.
Der Schädel ist eine Schale, in dem die Lebensprozesse zu Ende gekommen sind. Das Hirn kann sich nicht regener-ieren. Im grossen Gegensatz zu den Röhrenknochen, in deren Mark die Blutbildung stattfindet.
Im Schädel finden Bewusstseinsprozesse statt. Durch das Eichenrindenpräparat wird in den Umsetzungsprozessen des Kompostes der Raum zur Zeit und die Zeit zum Raum - tiefste Substanzverwandlung findet statt. Erdenschwere wird aufgehoben.
Herstellung:
Die Borke der Eiche wird mit einer Raspel oder einem Ziehmesser gelöst. Nur so tief arbeiten, dass das Kambium des Baumes nicht verletzt wird. Die Rindenstücke werden zu einer bröseligen Konsistenz zerkleinert mit Rindentee angefeuchtet und in den Schädel (Hirnraum) eines Haustieres gefüllt. (Rinderschädel sind infolge der Bestimmungen zur Bekämpfung des Rinderwahnsinns zur Zeit nicht erlaubt) Alternativ stehen Pferde- Schweine, Schaf oder Ziegenschädel zur Verfügung. Dieser Schädel wird auch im Herbst idealerweise an einem Ort vergraben, der immer Mal wieder von Wasser durchflossen wird. Zum Beispiel unter einer Regentraufe oder am Rand eines kleinen Baches. Nach Ostern wird er ausgegraben und die Eichenrinde aus dem Schädel herausgelöst. Sie kommt in die Präparatekiste.
Baldrian - 507
Er fördert den Phosphorstoffwechsel in den Böden und Pflanzen und bildet eine schützende Wärmehülle um den Kompost herum, eine Haut, die wie bei allen Organismen unentbehrlich ist. Auch auf den Magnesium- und Selenstoffwechsel hat er Einfluss.
Die Baldrianpflanze wächst oft im halbschattigen feuchten, kann aber auch an trockenen sonnigeren Standorten angetroffen werden. Aus diesem Milieu wächst sie hoch und bildet eine weiss-rosa Blütendolde, die an ihrem süsslichen, schweren Duft gut zu erkennen ist. Baldrian ist ein Heilmittel bei Schlaflosigkeit und Angstzuständen. Sie beruhig, ist krampflösend und ausgleichend und hat dadurch eine Wirkung wie ein hüllender, schützender Mantel auch für den Menschen. Katzen lieben diesen Duft und wälzen sich gerne darin.
Mit dem Baldrianpräparat schliesst sich der Prozess ab. Es ist wie ein Sternenteppich, der über den Kompost gelegt ist. Reine, volle Gestimmtheit, Vollendung, ein Ende, das ein neuer Anfang ist. Keimzustand.
Herstellung:
Das Baldrianpräparat braucht keine tierischen Hüllen und wird auch nicht vergraben.
Es gibt zwei Arten das Präparat herzustellen.
1. Es können die blühenden Baldriandolden an der Pflanze über einem kleinen Becken gezupft werden, damit die reifen Kronblätter sich lösen und aufgefangen werden können. Eine weithalsige Flasche wird zu 1/3 mit den Blütenblättern gefüllt und mit gutem Quellwasser aufgefüllt. An einem halbschattigen Platz wird sie etwa 1 Woche bei täglichem Wenden stehen gelassen, danach abgesiebt und dann randvoll in kleine Flaschen gefüllt.
2. Etwa zwei Wochen nach Blühbeginn, wenn die ersten Blütenkronblätter abfallen werden die Dolden geerntet und durch einen Fleischwolf oder eine Mühle gequetscht, sofort gepresst oder mit etwas Wasser gemischt stehen gelassen, bis sie zu duften beginnen und erst dann pressen. Auch diesen Saft absieben, in Flaschen abfüllen, den Deckel noch nicht ganz schliessen, weil die Substanz noch einen Gärungsprozess durchmacht und später in die Präparatekiste stellen.
Kamille - 503
Sie ist mit dem Kalziumstoffwechsel verbunden und reguliert die Stickstoffprozesse, indem sie Amoniakverluste verhindert. Daneben beeinflusst sie den Kalium-, Bor- und Manganstoffwechsel.
Die Kamille wächst auf Äckern und Ödland. Stengel und Blüten haben einen spezifischen Duft. Mit dem Aufblühen entsteht im Blütenboden ein Hohlraum/Innenraum. Kamillentee ist ein vorzügliches Heilmittel bei Entzün-dungen vornehmlich des Darms. Sie hat eine entspannende, angstlösende, stimmungsaufhellende Wirkung. Das ätherische Öl der Kamille hat eine blaue Farbe. Die Blütenfülle erscheint wie hundert kleine Sonnen. Etwas Kindliches, Unschuldiges umgibt die Kamille.
Die Kuh ist ein ausgesprochenes Vrdauungstier mit einer sehr aktiven Magen- und Darmflora. In der Wieder-käuerfamilie verkörpert sie die absolute Meisterin der Substanzumwandlung. Sie lebt von den zähesten Rohfasern, Heu und Stroh und verwandelt sie in fruchtbaren Dünger und nahrhafte Milch. Der Dünndarm hat die Aufgabe des Aufnehmens der Stoffe und Qualitäten der Nahrungssubstanz.
Das Kamillenpräparat durchsonnt und beseelt den Kompost und bringt eine Leichtigkeit und ein heilendes Wohlwollen hinein. Der Tätigkeitswille und die Tätigkeitsfreude für die bevorstehenden Prozesse werden gestärkt.
Herstellung:
Die Blütenköpfe der Kamille werden frisch aufgeblüht, möglichst ohne Stiele gesammelt und getrocknet. Im Herbst (Sept/Okt.) werden sie mit Kamillentee leicht angefeuchtet und in den Dünndarm einer Kuh gefüllt und danach durch den Winter in humosem Boden vergraben zum Reifen und Fermentieren. In der Zeit nach Ostern werden die Därme wieder ausgegraben und die Blütensubstanz sorgfälltig von den fast gänzlich zersetzten Darmhüllen befreit. Jetzt sind sie bereit für die Präparatekiste.
Löwenzahn - 506
Er spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf die Kieselsäure und den Wasserstoff. Damit reguliert er den Kalium- und
Kalkstoffwechsel und damit auch die Stickstoffprozesse. Bor, Magnesium und Selen werden ebenfalls davon beeinflusst.
Der Löwenzahnblüte schliesst und öffnet sich im Tageslauf, macht dessen Bewegung mit. Durch seine starke Verbindung mit der Kieselsäure, sichtbar u.a. in den feinen sternartigen Blütenblättern, hat er die Fähigkeit eine besondere Wahrnehmung seiner Umgebung zu gewinnen und heranzuziehen, was er für sich zum Gedeihen braucht.
Das Bauchfell mit welchem alle Därme umhüllt sind, hat ebenso eine sehr sensible Wahrnehmung der Vorgänge innerhalb des Körpers. Wer ein gutes Bauchgefühl hat weiss, wann er was braucht und wann etwas nicht stimmig ist. Mit ihren gemeinsamen Fähigkeiten verstärken sich Löwenzahn und Bauchfell gegenseitig wunderbar und geben diese Fähigkeit über das Präparat dem Kompost weiter.
Das Löwenzahnpräparat ermöglicht, den durch das Eichenrindenpräparat angestossenen Substanz-verwandlungen zur Geburt, zur Erdung. Eine fliessende Verbindung mit dem eigenen Ursprung findet statt.
Herstellung:
Die Löwenzahnblüten werden kurz nach dem Erblühen gepflückt, wenn noch ein deutlicher Teil auf dem Blütenboden geschlossen ist. Sonst gehen sie in Samen über während dem Trocknen. Sie werden im Herbst mit Tee angefeuchtet, ins Bauchfell einer Kuh gepackt und anschliessend in humosem Boden zur Fermentation vergraben. Im Frühling ist auch dieses Präparat gereift und kann herausgeholt werden und wird in der Kiste aufbewahrt.